Dagmar Geisler: Bleibt locker, Leute!

Chaos � Comics von Luis

Deutscher Taschenbuch Verlag, 143 Seiten, �12,95

� Das Lachen ist nämlich seit Neuestem verboten.�

Luis Baumann denkt sich am liebsten Geschichten mit seinem besten Freund Vincent aus. Comics zeichnen macht zwar Spa�, aber seit Neuestem drehen die beiden Trickfilme. Sehr arbeitsintensiv und mühselig, aber cool! Doch dann kommen diese beiden Jungen neu in Luis' Klasse: Detlef Weich, der aussieht wie ein dämliches Pfannkuchengesicht und sich auch noch Zorro nennt und Ritchie, die Monsterbacke. Beide haben nichts Besseres zu tun als den neunjährigen Luis zu quälen und ihn immer wieder mit Cleo aufzuziehen, dem mutigsten Mädchen der Klasse. Klar mag Luis Mädchen, seine gro�e Schwester Jess, die Dauertelefoniererin mal ausgenommen. Jedenfalls hört dieses gemeine Mobbing gegen Luis nicht mehr auf. Und dann muss Luis auch noch feststellen, dass sein Freund Vincent nicht auf seiner Seite steht. Irgendwie kneift er immer, wenn Luis doch gegen die fiesen Typen etwas sagen will. Als der genervte Junge den beiden dann auch noch Bananenmatsche in die Taschen steckt, hält nicht mal sein Vater zu ihm. Naja, Luis redet natürlich nicht über das Verhalten der hinterhältigen Neuen in der Klasse, die auch noch ihre gro�en Brüder beim Mobbing einspannen, und er erzählt auch seiner Mutter, die ihn instinktiv versteht, nicht, was ihn wirklich bedrückt.

Am Schlimmsten ist, dass Vincent für Luis keine Zeit mehr hat. Allein arbeitet er nun an ihrem gemeinsamen Film �Shark und Spark�, die wilden Abenteuer eines Piraten und eines Au�erirdischen. Aber nicht nur Shark und Spark unterstützen Luis ( zumindest in seiner Fantasie ) bei seinem Rachefeldzug, auch Vincent wird dabei sein. Vorher müssen die beiden sich allerdings prügeln. Muss auch mal sein.

Jeff Kinneys Bestseller �Gregs Tagebuch� hat es vorgemacht, auch Jungen lieben und lesen Bücher, in denen sie sich auf Augenhöhe mit ihren Problemen, mal ernst, mal komisch wiederfinden. Dagmar Geisler springt, wie auch andere Autoren/Illustratoren auf diesen Erfolgszug, warum auch nicht, auf und versteht es auf wunderbar leichte Weise zu zeigen, wie bedrückend es ist, wenn ein Kind in der Klasse gemobbt wird und alle nur noch lachen. Luis nimmt es sportlich, und doch fühlt der Leser und Betrachter all der witzigen Comics, die Luis' Erzählung begleiten, wie einsam sich der Junge fühlt.

Im zweiten Band �Wehe, einer lacht� erzählt Dagmar Geisler in Bild und Wort erneute von Luis und seinen Erlebnissen mit Pfannkuchengesicht und Monsterbacke. Auch diesmal schreit alles nach Rache.